HH01 Der Beutler
(HH01a – Bank mit Stoff-/Lederstücken)
Beutler waren Lederhandwerker, die zierliche, am Gürtel zu tragende Leder- oder Stoffbeutel für Münzen und kleine Habseligkeiten fertigten. Diese Beutel bestanden aus einem kreisrunden Stück Leder, dessen Rand zum Durchziehen einer Schnur gelocht war. Derartige kugel- oder birnenförmigen Beutel waren bis in die Neuzeit vor allem als Geldbeutel in Benutzung.
Der hier dargestellte Beutler ist beim Nähen eines Beutels. Auf dem Tisch liegen ein fast fertiger Beutel, Leder- oder Stoffstücke und an der Tischseite hängend eine Schere. Am angedeuteten Fachwerk hängen bereits fertige Beutel. Auf der nebenstehenden Bank liegen Leder- oder Stoffstücke.
HH02 Der Tuchrauher
(HH02a – Hocker mit Karden, HH02b – Tuchstapel)
Bei der Weiterverarbeitung von Wolltuch war es nach der Verdichtung der Stoffe durch Walken notwendig die Oberfläche wieder aufzulockern. Der Tuchrauher raut mit einer Karde, welche aus einem Holzgestell und darauf in mehreren Reihen festigte Kardendisteln besteht, das Tuch auf. Da der Verschleiß an Karden recht groß war, hatte er immer einen größeren Vorrat davon liegen.
HH03 Der Kardenmacher
(HH03a – Korb mit Kardendisteln, HH03b fertige
Karden, aufgereiht in einem Kasten)
Der Kardenmacher sitzt an einem Tisch, neben sich einen Korb mit Kardendisteln. Diese Kardendisteln ordnet er nebeneinander zu einem lachen Büschel, welches er anschließend mit Schnüren verzurrt und zur besseren Handhabung für den Tuchrauher, auf ein Gestell – bestehend aus einem Griff mit zwei Querbalken – bindet.
HH04 Der Pergamenter
(HH04a – Spannrahmen, HH04b- Kalktrog, HH04c – Hocker mit Schaber)
Der hier dargestellte Pergamenter glättet die auf einen Rahmen gespannte, trockene Haut..
Diese wurde zuvor mehrere Wochen im Ascher – einer Lösung aus Kalk und Wasser – eingelegt und anschließende gespült, entfleischt, enthaart und wiederum mehrfach gespült. Im Gegensatz zum Gerben wird die Haut nun auf einen Rahmen gespannt und getrocknet. Diese Spannung wird nun ständig korrigiert, teileweise wieder befeuchtet, um so ein gleichmäßiges Trocknen zu erreichen. Das beste Pergament wird aus der Haut von Kälbern hergestellt. Nahezu alle noch erhaltenen wertvollen Evangelien und Prachtbibeln des Mittelalters sind auf Kalbspergament geschrieben. Meist wurde jedoch Schafshaut zur Pergamentherstellung verwendet, da diese Tiere in großen Mengen vorhanden waren.
HH05 Der Tuchscherer
(HH05a – Auffanggestell für das fertige Tuch,
HH05b – Wandboard mit Tuchschere)
Der dargestellte Tuchscherer glättet die vorher vom Tuchrauher bearbeitete Oberfläche des Tuches. Dazu schneidet er mit der Tuchschere überstehende Fäden ab. Die Tuchschere ist eine Spezialschere mit breiten, langen Blättern, deren unteres Lieger und das obere Läufer genannt wurde.
HH06 Der Buchführer
(HH06a –Fass, HH06b – Hocker mit Büchern,
AL03 – Schreibpult)
Ein Buchführer handelt mit Büchern. Diese wurden zum transportieren in Holzfässerngelagert und dadurch auch vor Witterungseinflüssen geschützt. Der hier dargestellte Buchführer entnimmt oder befüllt Fässer mit Büchern.